Regionale Bevölkerungstrends in Deutschland und Europa. Ursachen und Folgen
Regional Population Trends in Germany and Europe. Causes and Consequences
15.-17.3.2023 Universität Koblenz
Vom 15.-17. März 2023 hat in Koblenz die Jahrestagung der DGD zum Thema „Regionale Bevölkerungstrends in Deutschland und Europa. Ursachen und Folgen“ stattgefunden, erstmals seit 2019 wieder als Präsensveranstaltung. Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Universität Koblenz durchgeführt und war mit rund 130 Teilnehmer:innen gut besucht, davon haben etwa 30 Teilnehmer:innen die Hybrid-Option genutzt.
In seiner Eröffnungsansprache betonte der Präsident der DGD, Prof. Dr. Nobert F. Schneider, dass der demografische Wandel und seine Folgen in Deutschland durch regional sehr unterschiedliche Trends der Bevölkerungsentwicklung geprägt seien. „Während ein Drittel der Regionen teilweise rasant an Bevölkerung verliert und immer weiter altert, profitiert die Mehrzahl der Regionen von einer positiven Bevölkerungsentwicklung“, so Schneider.
Die Jahrestagung 2023 hatte einen deutlichen interdisziplinären Charakter und brachte Forschung und Forschende aus Demografie und Geografie zusammen und richtete sich explizit auch an Interessierte aus Politik, Verwaltung und Planung. Die Jahrestagung fand unter Beteiligung mehrerer Organisationen und wissenschaftlicher Vereinigungen statt. Aktiv beteiligt waren u.a. die Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) und das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, die jeweils für eine Sitzung verantwortlich waren. Auch der politisch-administrative Bereich war prominent mit Vertreter:innen aus unterschiedlichen Ministerien und Behörden vertreten. Erfreulich war auch das große Interesse aus dem Bereich der Städte und Gemeinden.
Organisiert durch die Arbeitskreise der DGD und die Partnerorganisationen der Tagung waren 11 Sessions und ein Side-Meeting der Forschungsdatenzentren mit insgesamt 41 Vorträgen im Programm. Ein Book of Abstracts mit einer Liste der Autor:innen ist hier verfügbar. Prominente Keynotes von Prof. Bernhard Köppen (lokaler Gastgeber), Dr. Markus Eltges (BBSR), Anne Goujon, PhD (IIASA) und Fabrizio Natale (Joint Research Centre of the European Commission), Prof. Roland Rau (Uni Rostock) und Ralf Göbel (Unterabteilungsleiter HII im BMI) bereicherten die Tagung.
In der vom Präsidenten der DGD, Prof. Norbert F. Schneider, moderierten Podiumsdiskussion zum Thema „Driften die Regionen Deutschlands immer weiter auseinander?“ erklärte Catherina Hinz vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, dass sich die demografische Kluft in Zukunft verstärken werde. Man müsse sich auf das Schrumpfen nach dem Wachstum einstellen. Hinz: „Altersgerechte Infrastruktur und Wohnungen müssen familien- und enkeltauglich sein.“
Podiumsdiskussion
Auch Dr. Steffen Maretzke (BBSR Bonn) bekräftigte die Herausforderungen für gleichwertige Lebensbedingungen, die durch das Auseinanderdriften der Regionen entstehe. Es gebe gegenwärtig auch keine Hinweise, dass sich diese Trends grundlegend ändern. „Strukturschwache schrumpfende Regionen brauchen, um die gleichen Ziele zu erreichen, mehr Geld“ so Maretzke, „aber die betroffenen Gemeinden sind unterfinanziert.“
Prof. Dr. Annette Spellerberg von der RPTU Kaiserslautern-Landau wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Aspekte der Nachhaltigkeit für gleichwertige Lebensbedingungen noch kaum berücksichtigt und Perspektiven auf ein gutes Leben unter solchen Rahmenbedingungen noch häufig übersehen würden. „Es geht zudem weniger um Bevölkerungsdichte als um das Gerechtigkeitsempfinden im Hinblick auf die Lebenschancen.“
Dr. Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) sagte, Studien würden im Hinblick auf gleichwertige Lebensbedingungen sowohl Konvergenz- als auch Divergenz-Tendenzen belegen. Das hinge auch stark vom Blickwinkel ab. Vielfalt sei auch eine Stärke Deutschlands. „Der demografische Wandel stellt uns vor viele Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Viele Herausforderungen sind aber auch gestaltbar, und die zentrale Lage in einem vereinten Europa kommt Deutschland zugute.“
Einvernehmen bestand unter den Diskutant:innen, dass vorhandene Daten besser für die regionale Forschung genutzt werden sollten, kleinräumige Daten aus der amtlichen Statistik aber unbedingt zügiger und differenzierter bereitgestellt werden müssten, um die Auswirkungen von kurzfristigen Veränderungen, beispielsweise bei der Außen- und Binnenwanderung durch COVID oder den Ukraine-Krieg, angemessen berücksichtigen zu können.
In einer Memorial Speech gedachte Dr. Andreas Edel an Prof. James W. (Jim) Vaupel, der 2022 verstorben ist. In einer sehr persönlichen Erinnerung blickte Edel auf die Zeit Vaupels als Gründungsdirektor des MPI für Demographische Forschung in Rostock zurück, wo er großen Einfluss auf die Entwicklung der Demographie in Deutschland genommen hatte.
Im Rahmenprogramm fanden neben der Mitgliederversammlung (DGD-Mitglieder haben im passwortgeschützten Mitgliederbereich Zugriff auf das Protokoll der Versammlung) und einem Treffen der Arbeitskreisleitungen mit dem Vorstand auch das traditionelle Nachwuchsfrühstück und die Verleihung der Nachwuchspreise statt. Als Preisträger:innen ausgezeichnet wurden:
• Philipp Pascal Strehle, für die Masterarbeit „Bildungsbezogene Ungleichheit und Gesundheit. Eine sekundärdatenbasierte Analyse des Zusammenhangs von Bildungsstand und dem Auftreten von Depressionen bei jungen Erwachsenen“ und
• Elena Ziege, für die Masterarbeit „The Effects of Grandparental Care on Parental Well-being“ sowie
• Mirko Braack, für die Dissertation „Exogamie und Teilhabe im Migrationskontext. Quantitative Studien zu exogamen und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Deutschland und Europa“ und
• Fabian Tetzlaff, für die Dissertation „Länger leben, später erkranken? Die Morbiditäts- und Mortalitätsentwicklung von Lungenkrebs im Kontext der gestiegenen Lebenserwartung“.
Der Best Paper Award 2023 ging an Dina Maskileyson (Universität Köln) für den Aufsatz „The Comparability of Perceived Physical and Mental Health. Measures Across Immigrants and Natives in the United States“ (https://doi.org/10.1215/00703370-9304855).
Unter acht Teilnehmenden an der interaktiven Poster-Session wurde Jonas Mauersberger mit dem Best Poster Award 2023 für das Poster “Der Zusammenhang zwischen thermischer Belastung und kardiovaskulären Erkrankungen in Deutschland – eine quantitative Studie auf Basis der GEDA-Daten“ ausgezeichnet.
Eine Abendveranstaltung im „Weindorf Koblenz“ rundete das Programm der Jahrestagung ab.
Programm
Stand 13.03.2023
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Mittwoch, 15.3.2023
12.15 - 13.00: Registrierung Gebäude E Foyer |
(Anmeldung und Überweisung bis 10.3.2023 - Barzahlung vor Ort nicht möglich) |
13.00 - 13.30: Eröffnungsveranstaltung Raum E011 |
Eröffnung der Tagung: Prof. Dr. N. Schneider (Präsident DGD) Grußworte: D. Langner (Oberbürgermeister Stadt Koblenz) F. Ruhose (Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz) |
13.30 - 14.00: Keynote Prof. Dr. B. Köppen (Universität Koblenz): Bevölkerungsforschung und regionale Analyse: Ein besonderes Spielfeld Raum E011 |
Prof. Dr. B. Köppen (Universität Koblenz): Bevölkerungsforschung und regionale Analyse: Ein besonderes Spielfeld Moderation: Prof. Dr. N. Schneider Regional fokussierte Studien und Analysen repäsentieren einen lange etablierten Teilbereich demographischer Forschung. Regionale Demographie ist hierbei nicht nur von akademischem Interesse, sondern wichtige Grundlage für die Entscheidungsfindung in Planung und Politik. Diese dezidierte – oder zumindest meist potenzielle – Relevanz räumlich-bevölkerungswissenschaflicher Erkenntnisse für Akteurinnen und Akteure aus Planung, Beratung und Politik erfordert besondere Aufmerksamkeit in Hinblick auf grundlegende Rahmenbedingungen, methodische Grenzen und die mögliche Rezeption diesbezüglicher demographischer Forschungen. So bleibt zu klären, welches Verständnis von Raum und Region zu Grunde gelegt wird, inwiefern die Datenqualität und -verfügbarkeit treffsichere Analysen einschränken sowie inwiefern die Vermittlung von Forschungsergebnissen ggf. adressatenorientiert aufbereitet werden sollte. |
14.00 - 14.15: Pause |
14.15 - 15.45: 1A Herausforderung Demografie – Aktuelle und künftige Entwicklungen 1B Neue methodische Ansätze in der Mortalitätsforschung |
1A Herausforderung Demografie – Aktuelle und künftige Entwicklungen Raum E313 Sitzungsleitung: Dr. Philipp Deschermeier, Prof. Dr. Christina Benita Wilke
1B Neue methodische Ansätze in der Mortalitätsforschung Raum E312 Sitzungsleitung: Dr. Eva Kibele, Enno Nowossadeck
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15:45 - 16:15: Pause |
16.15 - 17.45: 2A Demografischer Wandel: Eine gewaltige Herausforderung für die Regionen 2B Fertilität und Familie |
2A Demografischer Wandel: Eine gewaltige Herausforderung für die Regionen Raum E313 Sitzungsleitung: Dr. Steffen Maretzke, Dr. Matthias Förster
2B Fertilität und Familie Raum E312 Sitzungsleitung: Dr. Sabine Diabaté, Dr. Anne-Kristin Kuhnt
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17.45 - 18.00: Pause |
18.00 - 19.30: Mitgliederversammlung Raum E011 |
19.30: Sektempfang |
Donnerstag, 16.3.2023
8.00 - 9.00: Nachwuchsfrühstück Raum G219 |
Dr. S. Drehfal (Stockholm University Demography Unit), Dr. A. Wengler (RKI Berlin) Das Frühstück bietet Gelegenheit, über Optionen und Herausforderungen zu diskutieren, die sich nach dem Abschluss eines Studiums und vor allem nach der Promotion ergeben. In diesem Jahr sprechen
Für diese Veranstaltung ist eine vorherige Anmeldung (Annelene Wengler, wenglera@rki.de) erforderlich. |
9.00 - 9.30: Keynote Dr. M. Eltges, Leiter BBSR (Bonn): Die Regionen in Deutschland – ein wichtiges Handlungsfeld im Kontext des demografischen Wandels Raum E011 |
Dr. M. Eltges, Leiter BBSR (Bonn): Die Regionen in Deutschland – ein wichtiges Handlungsfeld im Kontext des demografischen Wandels Moderation: Prof. Dr. N. Schneider Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im BBR (BBSR) ist in Deutschland das Institut, das sich regelmäßig den unterschiedlichsten Facetten der Veränderung regionaler Strukturen und Trends widmet. Der demografische Wandel ist in diesem Zusammenhang ein wesentliches Themenfeld, das im BBSR kontinuierlich in den unterschiedlichsten Zusammenhängen bearbeitet wird. Im Rahmen des Vortrages werden diese Themenfelder vorgestellt, die u. a. von der Daseinsvorsorge, über den Wohnungs- und Arbeitsmarkt, der Stadtentwicklung bis hin zur Analyse regionaler Pendlerströme reichen. Eine Kernkompetenz des BBSR besteht in der Veröffentlichung von Ergebnissen ihrer Raumordnungsprognose, in deren Rahmen auf der Ebene von Kreisen oder Raumordnungsregionen regelmäßig Bevölkerungs-, Haushalts-, Arbeitskräfteangebots- aber auch Wohnungsmarktprognosen veröffentlicht werden. Aktuelle Ergebnisse dieser Prognosen bzw. von Analysen, die diesen Prognosen zugrunde liegen, werden vorgestellt. Abschließend werden zentrale Handlungserfordernisse bzw. Fragestellungen diskutiert, die sich daraus unmittelbar für regionale Akteure, für die unterschiedlichsten Fachbereiche der Landes- und Bundespolitik wie für die langfristige Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland ableiten. |
9.30 - 9.45: Pause |
9.45 - 11.15: 3A Aspekte regionaler Bevölkerungsentwicklung 3B Morbidität und Mortalität 3C Regionale Trends der Außenwanderung in Deutschland, mit besonderem Fokus auf Ukraine / Regional Trends in international Migration in Germany, with a special focus on Ukraine |
3A Aspekte regionaler Bevölkerungsentwicklung Raum E313 Sitzungsleitung: Dr. Tim Leibert (IFL)
3B Morbidität und Mortalität Raum E312 Sitzungsleitung: Dr. Eva Kibele, Enno Nowossadeck
3C Regionale Trends der Außenwanderung in Deutschland, mit besonderem Fokus auf Ukraine / Regional Trends in international Migration in Germany, with a special focus on Ukraine Raum E314 Sitzungsleitung: Prof. Dr. Sonja Haug, Dr. Susanne Schmid, Dr. Steffen Maretzke
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11.15 - 11.30: Pause |
11.30 - 12.45: Poster Session Raum E412 |
Sitzungsleitung: O. Pötzsch (Statistisches Bundesamt), , Dr. A Wengler (RKI Berlin)
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12.45 - 13.30: Pause |
13.30 - 14.00: Keynote A. Goujon PhD, IIASA (Laxenburg) und F. Natale, Joint Research Centre of the European Commission (Ispra): Disparities in Europe: Trends and implications at different geographical scales Raum E011 |
A. Goujon PhD, IIASA (Laxenburg) und F. Natale, Joint Research Centre of the European Commission (Ispra): Disparities in Europe: Trends and implications at different geographical scales Moderation: Dr. F. Swiaczny The challenges brought by aging and depopulation in Europe have put demography at the top of the EU agenda, with a strong emphasis on assessing the disparities that exist between countries, but also, and above all within countries, at territorial level, which is highly relevant for economic vitality and social cohesion among others. In this presentation, we will show the trends in population size and age structure at different geographical scales, from municipalities to regions in the EU, and how these are shaped by the mobility of people over the life course. We will link these findings about the disparities to the drivers and impacts of these trends on the regional labor markets and economies, access to services, digital divides, and climate change. |
14.00 - 14.15: Pause |
14.15 - 15.45: 4A Welche Auswirkungen hat Multilokalität auf die Regionalentwicklung? 4B Methodological problems and approaches in regional demographic analyses/ Methodische Probleme und Lösungsansätze in regionalen demografischen Analysen |
4A Welche Auswirkungen hat Multilokalität auf die Regionalentwicklung? Raum E313 Sitzungsleitung: Dr. Lena Greinke (ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, Leibniz Universität Hannover)
Paneldiskussion Multilokale Lebensweisen – also ein Leben an mehreren Orten gleichzeitig – sind bereits für viele Menschen Realität. Die Corona Pandemie hat auch darauf Auswirkungen. So mussten neben abrupt etablierten, neuen Arbeitsformen (zum Beispiel Homeoffice) teilweise auch neue Arbeitszeiten (zum Beispiel wechselnder Schichtbetrieb um Hygieneregeln einzuhalten) eingeführt werden. Für sogenannte Multilokale können diese Entwicklungen starke Auswirkungen auf die Lebensweise selbst, aber auch die Orte der Menschen haben. Über die Auswirkungen von Multilokalität auf die Regionalentwicklung, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona Pandemie, diskutieren:
4B Methodological problems and approaches in regional demographic analyses/ Methodische Probleme und Lösungsansätze in regionalen demografischen Analysen Raum E312 Sitzungsleitung: Dr. Patrizio Vanella, Prof. Dr. Gabriele Doblhammer
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15.45 - 16.15: Pause |
16.15 - 17.15: Verleihung der Nachwuchspreise Raum E011 |
Best Paper Award:
Nachwuchspreis Dissertationen:
Nachwuchspreis Masterarbeiten:
Best Poster Award:
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17.15 - 17.30: Memorial Speech Prof. Vaupel Raum E011 |
Dr. A. Edel (Population Europe) Moderation: Dr. Ch. Westphal |
17.30 - 18.15: Treffen der AK-Sprecher:innen |
18.15 - 19.00: Pause/Transfer |
ab 19.00: Abendempfang |
Weindorf Koblenz, Julius-Wegeler-Straße 2, Koblenz |
Freitag, 17.3.2023
9.00 - 9.30: Keynote Prof. Dr. R. Rau (Universität Rostock): 20 Years in Demography, Hopefully More than 20 Years to Go Raum E011 |
Prof. Dr. R. Rau (Universität Rostock): 20 Years in Demography, Hopefully More than 20 Years to Go Moderation: Prof. Dr. N. Köppen I started my career in demography slightly more than twenty years ago. With the given retirement ages, there are about twenty more years to go professionally. But I hope many more since the flame of demography burns as bright as it does since the late 1990s. I think this is a good moment to reflect on past personal experiences and thoughts on future developments in the field. The presentation will provide more questions than answers. Topics I will discuss are forecasting, inequalities, policy advice, transparency of research, the question whether demography is (still) a social science as well as some ideas for the next generations of demographers. |
9.30 - 9.45: Pause |
9.45 - 11.15: 5A Demographische Entwicklungen zwischen Stadt und Land 5B Side Event "Mikrodaten der Forschungsdatenzentren des BAMF, der DRV, des IAB sowie der statistischen Ämter zur Analyse von Migrationsaspekten" 5C Demografiepolitik |
5A Demographische Entwicklungen zwischen Stadt und Land Raum E313 Sitzungsleitung: Eva Eichenauer und Julian Rosenbaum (Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung)
5B Side Event "Mikrodaten der Forschungsdatenzentren des BAMF, der DRV, des IAB sowie der statistischen Ämter zur Analyse von Migrationsaspekten" Raum E312 Sitzungsleitung: Dr. Hans-U. Mühlenfeld (Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen)
5C Demografiepolitik Raum E314 Sitzungsleitung: Prof. Dr. Tilman Mayer, Dr. Adreas Edel Auf den europäischen, nationalen wie regionalen Entscheidungsebenen der Politik wird demografischen Themen immer mehr Bedeutung zugemessen. Man spricht hinsichtlich der in den nächsten beiden Jahrzehnten immer deutlicher hervortretenden Herausforderungen des demografischen Wandels sogar von einem „Megatrend“. Der Arbeitskreis Demografiepolitik lädt zu seinem Gründungstreffen Teilnehmende aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ein, um über die Themen einer Online-Veranstaltungsreihe zu diskutieren, die dann zwischen den Jahrestagungen ein breiteres Publikum ansprechen soll. Wie können Politik und Wissenschaft für Herausforderungen, bei denen ein starker demografischer Faktor nachwirkt, gemeinsam Lösungsansätze entwickeln, wie etwa hinsichtlich des Zusammenhangs von Bevölkerungsschrumpfung und regionalem Strukturwandel, der Folgen der steigenden Lebenserwartung für die Stabilität der Alterssicherung oder der Auswirkungen der zunehmenden Bevölkerungsdiversität auf den sozialen Zusammenhalt? Das Arbeitstreffen richtet sich an Interessierte, die sich im Arbeitskreis an der Gestaltung solcher Expertenhearings aktiv beteiligen möchten. |
11.15 - 11.45: Pause |
11.45 - 12.15: Keynote Ralf Göbel, Unterabteilungsleiter HII im Bundesministerium des Inneren und für Heimat (Berlin): Der demografische Strukturwandel – eine Aufgabe für die Politik der Gleichwertigen Lebensverhältnisse Raum E011 |
Ralf Göbel, Unterabteilungsleiter HII - Gleichwertige Lebensverhältnisse; Demografie; Kommunen im Bundesministerium des Inneren und für Heimat (Berlin): Der demografische Strukturwandel – eine Aufgabe für die Politik der Gleichwertigen Lebensverhältnisse Moderation: Prof. Dr. N. Schneider Wie kann Politik im Sinne der Schaffung Gleichwertiger Lebensverhältnisse auf demografische Entwicklungen und sich daraus ergebende regionale Disparitäten reagieren? Warum ist auch aus Sicht der Bundesregierung die Beobachtung regionaler Ungleichheiten, Ihrer Ursachen und Folgen sehr wichtig? Wie finden Informationen ihre Anwendung in der Schaffung Gleichwertiger Lebensverhältnisse? Wie stehen Gleichwertige Lebensverhältnisse im Zusammenhang mit den aktuellen Schwerpunkten der Heimatpolitik: dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Teilhabe, der Integration und der Extremismusprävention? Der Demografische Wandel und die sozialen und regionalen Unterschiede sind Herausforderungen, welcher sich die Heimatabteilung mit ihren Zielen Herstellung Gleichwertiger Lebensverhältnisse und Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts annimmt. Forschung und fundierte wissenschaftliche Politikberatung sind dabei im Geschäftsbereich des BMI fest verankert. Auf dieser Grundlage tragen wir zu einer evidenzbasierten Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demografievorsorge bei. |
12.15 - 13.15: Panel-Diskussion: Driften die Regionen Deutschlands immer weiter auseinander? Raum E313 |
Das Thema Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse war eines der innenpolitischen Megathemen der letzten Legislatur. Grund dafür war die Überzeugung, dass die Lebensverhältnisse in den Regionen Deutschland in erheblichem Umfang ungleich sind und diese Ungleichheit weiter zunimmt. Wissenschaftlich ist diese Prämisse durchaus nicht gesichert. Vor diesem Hintergrund sollen auf dem Podium vor allem drei Fragen diskutiert werden: 1. Driften die Regionen Deutschlands auseinander? Was spricht für und was gegen diese Annahme? Welche Daten sind nötig, um diese Frage valider zu beantworten? 2. Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang regionale Bevölkerungstrends und können wir hier aktuell einige Trendänderungen beobachten? 3. Welche Herausforderungen stellen sich für Regionen und Kommunen im Kontext von Wachstum und Schrumpfung? Moderation: Prof. Dr. N. Schneider, Präsident DGD Es diskutieren: |
13.15 - 13.30: Abschlussveranstaltung Raum E313 |
Schlussworte Prof. Dr. N. Schneider (Präsident DGD) |